Gastbeitrag: Zwei kleine Gedichte zum Sternenhimmel

Gastbeitrag: Zwei kleine Gedichte zum Sternenhimmel

Wir sind gemacht aus Sternenstaub – We are made of star stuff, sagte der Astrophysiker Carl Sagan. Die Sterne sind der Ursprung der Elemente, der Beginn allen Lebens. Und auch die Inspiration für Kunst und Philosophie. Astronomie ist eine der ältesten Wissenschaften, die Sterne faszinieren uns. Leider wird es immer schwerer, einen Blick in die Sterne zu werfen, denn das Übermaß an künstlicher Beleuchtung verschluckt alle Photonen, die nach lichtjahrelanger Reise bei uns angekommen sind. Vergessen sind sie aber nicht.

Foto von Skeeze via Pixabay

Der Dichter Rainer Kirmse aus Altenburg in Thüringen hat mir zwei Gedichte zum Sternenhimmel geschickt, die ich gerne mit allen Nachtfreunden teilen möchte. Hier sind sie:

STERNENFREUNDE

Sie blicken zu Mond und Sternen,
Sind den Planeten auf der Spur;
Reisen zu des Weltalls Fernen,
Wenn auch mit Teleskopen nur.

Unterwegs in finsterer Nacht,
Im Banne der himmlischen Pracht;
Licht aus, Sterne an, klare Sicht –
Viel mehr brauchen sie dazu nicht.

Foto von Jeremy Thomas via Unsplash

DIE WELT DER STERNE

Deklination und Rektaszension
Bestimmen die Sternposition.
Die Parallaxe indessen
Hilft beim Entfernung messen.

Mehr Erkenntnisse bringt uns dann
Das Hertzsprung-Russel Diagramm.
Der Sterne Aufbau und Wesen
An der Stellung abzulesen.

Wir sehen Sterne Blau und Rot,
Neugeboren, auch kurz vorm Tod;
Oder uns’rer Sonne ähnlich,
Mittelalt und leuchtend gelblich.

Da gibt es Riesen und Zwerge
Verschiedenster Leuchtstärke;
Solisten und Mehrfachsterne,
Recht nah und in weiter Ferne.

All dieser Sonnen Profession
Ist im Innern die Kernfusion.
Eruption und Protuberanz
Sind nur oberflächlicher Tanz.

Sternenheimat sind Galaxien,
Die mit ihnen durchs All zieh’n.
Meist von Planeten umgeben,
Gibt’s ohne Sterne kein Leben.

Sterne sind bis zum Ende
Geburtsort der Elemente.
Nach dem Eisen letzter Gruß,
Machen Sterne damit Schluss.

Für Elemente superschwer
Muss eine Supernova her.
Sterne entsteh’n und vergeh’n,
Das ist im All Normalgescheh’n.
Der Mensch, ein Kind der Sterne,
Betrachtet’s aus der Ferne.

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