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Ökologie

Insekten umschwirren eine Lampe

Dass Motten zum Licht fliegen, weiß jedes Kind. Doch auch Vögel folgen dem lockenden Licht­strahl, oft bis in den Tod. Licht stört die Orientierung vieler Tiere, es wirkt anziehend oder abschreckend. Der Hormonhaushalt von Fischen wird gestört, die Flugrouten und Quartiere von Fledermäusen unbrauchbar gemacht. Ganze Öko­systeme geraten aus dem Gleich­gewicht, weil einige Tierarten das Licht vermeiden, während andere, wie z.B. Spinnen, es zum Beutefang nutzen.

„Was, wenn wir eines Morgens aufwachen und merken, daß die Naturschutz­bemühungen der letzten dreißig Jahre nur die halbe Wahr­heit sind – die des Tages?”
Catherine Rich & Travis Longcore, Ecological Consequences of Artificial Night Lighting

Als „Tagtier” nehmen wir Menschen oft nur die Aktivi­täten und Bedürf­nisse anderer tag­aktiver Lebe­wesen war. Dabei ver­gessen wir, dass die Nacht in sich einen eigenen Lebens­raum darstellt, an den sich die Tier- und Pflanzen­arten angepaßt haben. Doch heutige Nächte sind bis zu tausend­mal heller als natür­liche Voll­mond­nächte. Das kann das Ver­halten nacht­aktiver Tiere empfind­lich stören. Und ebenso wie der Mensch leiden auch tag­aktive Tiere an Schlaf­störungen, wenn es nachts nicht mehr richtig dunkel wird.

Wenn wir weiterhin die Nacht durch künst­liches Licht verdrängen, sind die Folgen für die Ökologie unseres Planeten nicht abzu­schätzen. Eine nach­haltige Be­leuchtung darf sich daher nicht nur am Energie­verbrauch orientieren, sondern muß auch die Aus­wirkungen künst­licher Be­leuchtung auf die lokale Tier- und Pflanzen­welt be­rück­sichtigen. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle: die Lichtintensität, Aus­richtung des Lichtes, die Beleuchtungs­dauer und die Wellen­länge (Licht­farbe und -temperatur). Mit einem gut durch­dachten Konzept läßt sich die Aus­wirkung künst­licher Be­leuchtung reduzieren.

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Foto: Insekten umschwirren eine Lampe, von Nevit Dilmen (Diskussion) (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons